Ein chaotisches Heimnetzwerk, instabile WLAN-Verbindungen und ein wachsender Anspruch an Funktionalität und Ordnung führten zu einem vollständigen Umbau der Netzwerktechnik – mit dem Ziel, Ästhetik, Stabilität und Zukunftssicherheit in Einklang zu bringen. Im Zentrum: ein kompaktes 10-Zoll-Rack, maßgeschneiderte Lösungen und durchdachte Technik.
Vom Problem zur Projektidee
Auslöser für das ambitionierte Projekt waren wiederkehrende Ausfälle der WLAN-Infrastruktur. Die eingesetzten FRITZ!Box-Repeater, genutzt als Access Points, reagierten zunehmend unzuverlässig. Die logische Konsequenz: der Umstieg auf professionellere Hardware. Die Wahl fiel auf den UniFi U7 Lite – ein leistungsfähiger Access Point, der Power-over-Ethernet (PoE) unterstützt. Damit rückte automatisch auch ein neuer PoE-fähiger Switch in den Fokus. Der Wunsch nach einem sauber strukturierten Aufbau führte schließlich zur Entscheidung für einen vollständigen Umbau auf Basis eines 10-Zoll-Serverschranks.
Design, Ordnung und maßgeschneiderte Integration
Im Zentrum des Umbaus steht ein 12HE HMF 10-Zoll-Netzwerkschrank, der nicht nur ausreichend Platz bietet, sondern durch seine Kompaktheit auch in Wohnumgebungen integriert werden kann. Um die vorhandene Hardware wie FRITZ!Boxen und einen Intel NUC optisch ansprechend zu integrieren, wurden passgenaue Blenden mithilfe von Autodesk Fusion 360 entworfen und gefertigt. Jeder Einschub ist belegt oder mit einer Blende verschlossen, sodass ein professionelles Gesamtbild entsteht. Der Fokus auf Ästhetik wurde durch funktionale Elemente wie ein individuell platzierbarer Lüfter ergänzt.
Technik, Kühlung und Herausforderungen
Die größte Herausforderung war das Temperaturmanagement im kompakten Gehäuse. Ein USB-gesteuerter NZXT-Lüfter übernimmt die aktive Belüftung und wird direkt vom NUC angesteuert. Die Temperaturüberwachung sorgt dafür, dass auch bei voller Auslastung alle Komponenten im grünen Bereich bleiben – selbst das NAS erreicht lediglich 38°C. Eine unvorhergesehene Schwierigkeit stellte die Unterbringung der USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) dar, die aufgrund des Platzmangels außerhalb des Schranks positioniert wurde. Dennoch konnte das gesamte Setup trotz der Vielzahl an Kabeln und Geräten äußerst ordentlich und zugänglich realisiert werden.
Schlussfolgerung: Struktur trifft auf Flexibilität
Der Umbau zeigt, wie aus einer Notwendigkeit ein durchdachtes, ästhetisch überzeugendes und technisch ausgereiftes Heimnetzwerk entstehen kann. Trotz detaillierter Planung war die Fähigkeit zur spontanen Anpassung ausschlaggebend für den Erfolg. Ein modernes Netzwerk verlangt nicht nur nach leistungsfähiger Hardware, sondern auch nach einem strukturierten, skalierbaren Aufbau – und manchmal nach der Fähigkeit, pragmatische Kompromisse einzugehen.
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