Sich keine Sorgen über die Rasen- und Beet-Bewässerung machen zu müssen, ist für jeden mit eigenem Garten ein Segen. Wie ich das ganz einfach und "smart" umgesetzt habe, versuche ich so einfach wie möglich zu erklären.
Gegebenheiten: 1 Wasseranschluss und 700qm² Rasen- und Beet-Fläche.
Ziel: Eine "smarte" und fest verbaute Bewässerungsanlage.
Der erste und wichtigste Schritt ist das Vermessen der Bewässerungsfläche. In meinem Fall handelt es sich um zusammenhängende 700qm² Rasenfläche mit Beet.
Die Größe und Anordnung der Bewässerungsfläche entscheidet dementsprechend auch, was für ein Sprinklersystem zum Einsatz kommen muss. Gardena bietet in dem Fall einen "Sprinklersystem-Planer" an, welcher für diese Aufgabe perfekt geeignet ist. In meinem Fall betreibe ich 4 von den "Gardena Premium Impuls-, Kreis- und Sektorregner" zu je 25 € pro Stück.
Die Sprenger habe ich in meinem Fall so angeordnet, dass die gesamte Rasen- und Beet-Fläche einheitlich und gleichmäßig bewässert wird.
Nachdem die grundsätzliche Planung der Sprinkleranlage abgeschlossen ist, können die Regner "fest" verbaut werden. Dazu setzt man diese so tief in die Erde, dass der Schlauchanschluss ca. 1-2 cm unterhalb der Grasnaht verläuft.
Von jedem Regner aus planen wir nun die Verlegung von herkömmlichen Gartenschläuchen bis zum Wasseranschluss. In meinem Fall waren das insgesamt 90 Meter. Die Kosten belaufen sich ungefähr auf 35 € pro 20 Meter.
Die Verlegung der Schläuche unter der Erde erfordert eine gewisse Mindesttiefe, damit man im Nachhinein beim ersten Spatenstich nicht sofort auf einen Schlauch trifft und diesen zerstört.
Sind alle Schläuche verlegt und mit den Sprengern verbunden kann sich um das Hauptproblem gekümmert werden: Wie betreibe ich 4 Regner mit nur einem Wasseranschluss?
Aufgrund des fehlenden Drucks der Wasserleitung ist es nicht möglich alle Sprenger gleichzeitig zu betreiben, was aber auch kein Problem darstellt, denn der Rasenfläche stört es nicht, nacheinander bewässert zu werden.
Vom Wasseranschluss abgehend wird die Leitung einmal per "2-Wege-Verteiler" von Gardena (24 €) gesplittet. An die erste Verteilung kommt in meinem Fall noch eine "Wand-Schlauchbox" von Gardena (135 €).
Die "Zauberei" passiert aber erst an der zweiten Leitung: An dieser kommt der "Smart Water Control" im Set (+ Gateway/Hub) von Gardena (200 €) in dem wir einen Zeitplan von 4 aufeinanderfolgenden Bewässerungen hinterlegen.
In meinem Fall:
- "06:00 - 06:29" - Sprenger 1 / Rasen
- "06:30 - 06:59" - Sprenger 2 / Rasen
- "07:00 - 07:29" - Sprenger 3 / Rasen
- "07:30 - 07:49" - Sprenger 4 / Beet
Die letzte Bewässerung ist in meinem Fall das Beet, wofür 20 Minuten Bewässerung bei kleinerem Radius ausreichend ist.
Wofür das ganze? Ganz einfach: An den Smart Water Control kommt jetzt der automatische 6-Fach-Wasserverteiler von Gardena (65 €). Dieser schaltet die Leitungen nach dem Druckabfall automatisch durch. Da wir in meinem Fall nur 4 Leitungen brauchen, können wir die Leitungen 5 und 6 im Verteiler deaktivieren.
Routine: Der 6-Fach-Verteiler steht auf Ausgang 1. Der Bewässerungscomputer gibt jetzt, in meinem Fall, 29 Minuten lang Wasserdruck und pausiert danach für eine Minute. Beim Druckabfall schaltet der Verteiler auf Ausgang 2 um. Jetzt gibt der Smart Water Control wieder 29 Minuten lang Druck, aber auf Ausgang 2, das Ganze wird so oft wiederholt, wie Ausgänge im Verteiler hinterlegt sind. Wichtig: Die Anzahl der Zeitpläne muss mit der Anzahl der Sprenger übereinstimmen, sodass wir nach jedem Durchgang im 6-Fach-Verteiler wieder beim Ausgang 1 sind. Ebenso ist es wichtig, die nicht benutzten Ausgänge im Verteiler zu deaktivieren.
Anbei mal ein Foto, wie das ganze Montiert aussieht:
Das gesamte Brett ist leicht abnehmbar, damit zum Winteranfang alles einfach demontiert werden kann. (die Geräte haben keinen Frostschutz).
Wichtig für die Wintermonate: Das Standwasser in den Schläuchen mit Druckluft entfernen! Bei Frost drohen sonst Schäden in den Schläuchen.
In der Gardena-App kann nun noch die Optimierung per Regenprognose aktiviert werden, so wird die nächste Bewässerung bei einer Regenwahrscheinlichkeit von mehr als 85 % und einer Regenmenge von mindestens 10 l/m² übersprungen.
Ziel erreicht! :)